Der religiös-philosophische Hintergrund der Scientology

Die Visionen der Scientology findet man in L. Ron Hubbards gut bekannten Texten, die in den 1940er-Jahren entstanden, doch vor allem findet man sie seit 1950 in seinem Bestseller über Dianetics.

Die spirituelle wie auch die historische Beziehung zwischen Dianetics und Scientology ist so eng, dass man sie als die beiden Seiten derselben Münze bezeichnen könnte. Das Wort Dianetics setzt sich aus den zwei griechischen Worten „dia“ (durch) und „nous“ (Seele) zusammen, während Scientology „Wissen über das Wissen“ bedeutet, wobei das lateinische Wort „scio“ (wissen) mit seinem griechischen Gegenstück „logos“ verbunden wird. Zum einen wurden die Prinzipien der Dianetics als eine Methode veröffentlicht, welche die korrekte „Technologie des Verstandes“ anbietet, zum anderen wurde die Scientology als eine religiöse Philosophie hervorgehoben.

Obwohl das englische Wort „science“ vom gleichen griechischen Begriff „scio“ abstammt, könnte es angemessen sein, die bestehende, unnötige Verwechslung der beiden Wörter zu vermeiden, indem man einen bewussten Unterschied in deren Aussprache macht. Eine Lösung wäre gegebenenfalls, das Wort „Scientology“ auf griechische Art und „science“ auf englische Art auszusprechen.

1954 wurde die erste Scientology Kirche gegründet, mit ihrem eigenen, von L. Ron Hubbard formulierten Glaubensbekenntnis. Das Glaubensbekenntnis zeigt deutlich, dass es sich hier um eine Vereinigung handelt, die sich selbst Religiosität zugesteht. Das Glaubensbekenntnis beinhaltet das Prinzip „Wir von der Kirche glauben“ an „gleiche“ und „unveräußerliche Rechte“ für alle Menschen. Und es umfasst die Aussage, dass der Mensch „im Grunde gut“ ist sowie die vier Gebote Gottes, die es „dem Menschen verbieten ...”

In den Lehren der Scientology finden sich Ähnlichkeiten zu solchen östlichen monistischen Religionen wie dem Hinduismus, Buddhismus und insbesondere dem Taoismus. Es ist typisch, dass die Handbücher über die scientologischen Zeremonien einen Hintergrund haben, der eine Verbindung zu den Mythologien bestimmter religiöser Philosophien aufweist, wie dem Hinduismus, Buddhismus und den Lehren von Aristoteles, Spinoza und St. Thomas Aquin.

Die Doktrin der Scientology postuliert, dass der Mensch auf acht ineinandergreifenden Ebenen existiert und auf diesen zu überleben bestrebt ist. Sie werden in der scientologischen Theologie „Dynamiken“ genannt. Diese Dynamiken verlaufen vom Selbst zur Familie, zu Gruppen und weiter hinaus bis zum spirituellen Universum (der siebten Dynamik) und dem Höchsten Wesen (der achten Dynamik), die auch Unendlichkeit oder Gott genannt wird. Jede höhere Dynamik schließt alle unteren Dynamiken mit ein.

Es gibt in den scientologischen Lehren den Begriff „Gott“, aber er ist anders als im Judentum, Christentum, Islam und den anderen theistischen Religionen, deren Wurzeln in den religiösen Traditionen des Nahen Ostens liegen. In der Scientology ist Gott die höchste der acht Dynamiken, und der Einzelne strebt danach, sich die Dynamiken vollständig zu eigen zu machen und sie vollständig zu kennen. In diesem Sinne ist der Begriff Gott in den scientologischen Lehren eine sehr persönliche Angelegenheit – tatsächlich wird es der Person selbst überlassen, diesen Begriff vollständig zu definieren.

Die scientologische Doktrin des spirituellen Bereiches wird durch den „Thetan“ repräsentiert, der einen Bezug zu den Begriffen des frühen und neueren Gnostizismus hat; es wird angenommen, dass der Mensch aus Thetan, Verstand und Körper besteht. Das Wort „Thetan“ hat seinen Ursprung in dem griechischen Buchstaben „Theta“ und wird in der Scientology benutzt, um eine Verwechslung mit früheren Begriffen zu vermeiden, die sich auf „Seele“ beziehen.

Der Weg zum spirituellen Bewusstsein wird in der Scientology durch „Auditing“ beschritten, eine der beiden zentralen religiösen Praktiken der Religion. Beim Auditing wird der Thetan angesprochen, und zwar durch religiöse, aus ansteigenden Stufen bestehende Dienste, die ihm helfen, traumatische Erlebnisse in seinem jetzigen und seinen früheren Leben zu beseitigen. Durch diese Entlastung erlangt er ein höheres spirituelles Bewusstsein.

Der Weg zum spirituellen Bewusstsein wird in der Scientology durch „Auditing“ beschritten, eine der beiden zentralen religiösen Praktiken der Religion. Beim Auditing wird der Thetan angesprochen, und zwar durch religiöse, aus ansteigenden Stufen bestehende Dienste, die ihm helfen, traumatische Erlebnisse in seinem jetzigen und seinen früheren Leben zu beseitigen. Durch diese Entlastung erlangt er ein höheres spirituelles Bewusstsein.

Die andere zentrale Praktik der Scientology wird „Ausbildung“ genannt und umfasst das konzentrierte Studium der scientologischen Schriften – L. Ron Hubbards Niederschriften, Aufzeichnungen und Filme. Die scientologische Doktrin besagt, dass die spirituelle Erlösung in diesem Leben erreicht werden kann, allein indem man sowohl Auditing als auch Ausbildung durchführt.

V. Eine neue „Buchreligion“ in ihrem Streben nach korrekter Befolgung der Lehre
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